Radschrauben lösten sich nach 100km

Das Landgericht München II sprach einem Autofahrer ein Mitverschulden an einem Unfall mit seinem Fahrzeug zu, weil er es versäumt hatte, nach einem von seiner Werkstatt durchgeführten Radwechsel die Radschrauben nach 50 Kilometern nachzuziehen. Im vorliegenden Fall hatte sich das linke Hinterrad des Autos gelöst, nachdem er ca. 100 Kilometer gefahren war. Dadurch kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem an dem 830 PS starken AMG C63 erheblicher Sachschaden entstand. Da der Fahrer als Kläger vor Gericht den Fehler letztlich in der mangelhaften Ausführung der Arbeiten durch die Werkstatt sah, forderte er schließlich insgesamt fast 24.000 € von der Werkstatt u.a. für Teile der Reparaturkosten, die nicht von der Kaskoversicherung übernommen wurden.

laut sachverständigen war die Werkstatt nicht ganz unschuldig am lösen der Radschrauben

Aufgrund der Aussagen eines Sachverständigen kam das Gericht außerdem zu dem Schluss, dass die Firma, die die Reparatur durchgeführt hat, in der Tat "die Radschrauben, zumindest des linken Hinterrades des Autos, nicht ausreichend angezogen und deren Sitz nicht ausreichend überprüft" hatte. Dennoch erkannte es einerseits nur gut 7.500 Euro der Gesamtforderung als berechtigt an, verurteilte dann aber andererseits die Werkstatt, dem Kläger nur knapp 5.300 Euro, also 70 Prozent dieses Betrages, zuzüglich weiterer 600 Euro für seine Anwaltskosten zu zahlen. Das Gericht entschied, dass sich der Fahrer "ein Mitverschulden in Höhe von 30 Prozent anrechnen lassen muss, da er darauf hingewiesen wurde, dass die Radschrauben nachgezogen werden müssen, dies aber nicht befolgt hat, so dass der Unfall bei ordnungsgemäßer Ausführung hätte verhindert werden können". Medienberichten zufolge ist das Urteil jedoch noch nicht rechtskräftig, da der Fahrer in Berufung gegangen ist.

Unser TIP

lassen sie die Radschrauben egal ob kegelbund 60°  oder Kugelbund & Radmuttern immer nachziehen.